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13. Oktober 2004: Normalerweise haben Kathis ein bis zwei Tage vor der Eiablage einen kleinen "Eierbauch" bzw. "Eier-Po", Maxi war aber überhaupt nichts anzusehen. Ich kenne meine Vögel genau, jede Abweichung zum "Normal"zustand wäre mir aufgefallen. Und so wurden wir am Abend gegen 19:30 Uhr von der Situation völlig überrascht.

Meine Tochter Nina hat das Foto aufgenommen, ich selbst hätte es nicht fertiggebracht. Ich habe lange überlegt, ob ich dieses Bild veröffentlichen soll. Es hängen zu viele schlimme Erinnerungen daran.

Doch ich tue es trotzdem, mit dem Appell an jeden, niemals blauäugig zu sein, wenn ihr ein echtes Pärchen habt. Bitte benutzt niemals Nistkästen als Schlafhaus! Bei Hahn und Henne kann immer etwas passieren... auch bei einem Vogelpaar, das zuvor niemals Anstalten machte zu brüten, kann es "Spätgebärende" geben. Und solltet ihr einen Notfall haben - nehmt bitte niemals auf einen Feiertag oder eine Uhrzeit Rücksicht, wenn es um ein Tier in Not geht. Lasst euch NICHT abweisen!

Ich habe jeden (wirklich jeden!) Tierarzt im Umkreis abtelefoniert, aber es war schon spät und bei den meisten lief der Anrufbeantworter. Und dort, wo ich durchkam, wurde ich abgewiesen... da man sich nicht kompetent genug fühlte. Vogelkundige Tierärzte waren rar gesät und ich fühlte mich hilflos, weil sich niemand an diesem Abend auf den Weg bzw. in seine Praxis machen wollte.

Hier seht ihr Maxi... gerade hat sie wieder erfolglos versucht, das Ei heraus-zupressen... ihr Legedarm ist stark vergrößert und gerötet. Moritz weicht ihr nicht von der Seite.



Noch heute wundere ich mich, warum sie sich zur Eiablage nicht in den Nistkasten verkrochen hat. Möglicherweise blieb sie außerhalb des Käfig (sie flog sogar mit Moritz ihre Runden), um auf ihre Not hinzuweisen, damit ihr geholfen werden konnte. Aber das ist natürlich nur Spekulation...

Siggi, mein Engel aus dem Kathi-Forum, half telefonisch und erklärte mir Schritt für Schritt, wie ich Maxi beim "Pressen" unterstützen konnte. Die ganze Nacht über saß ich und massierte ihre Kloake mit warmem Öl. Maxi hielt ganz still, als wüsste sie instinktiv, dass ich ihr helfen wollte.



Maxi war die Nacht über in einem wirklich guten Zustand. Immer wenn sie genug hatte, flog sie wieder in die Villa zurück, wo Moritz sich um sie kümmerte. In der Villa hatte ich auf dem Boden eine Schüssel mit heißem Wasser aufgestellt, der aufsteigende Wasserdampf sollte Maxi`s Kloake weich halten. Über der Villa hatte ich ein Rotlicht angebracht, es sollte Maxi wärmen, denn Weibchen in Legenot frieren sehr leicht.

Ich hielt mich genau an die Tipps... alles sah ganz gut aus und ich habe wirklich geglaubt, dass wir es schaffen.

14. Oktober 2004: Auch am nächsten Maxi war Maxi noch frisch und munter. Gegen 7:00 Uhr fand ich eine junge Tierärztin im Umkreis von Aschaffenburg, die das Ei innerhalb weniger Minuten holte.

Mit einer hauchfeinen, biegsamen Spritze aus Kunststoff spritzte sie ein Gleitmittel in die Kloake, massierte sie kurz... und schwupps... war das Ei draußen. Es war wirklich ein Riesenei, viel zu riesig für einen so kleinen Pieps.

Ich war so erleichtert, dass ich vor lauter Freude geheult habe.

Zunächst schien es Maxi auch ganz gut zu gehen und sie ist erst mal einen ordentlichen Schiß losgeworden. Alle in der Praxis freuten sich mit mir. Jetzt würde alles gut werden. Ich packte Maxi wieder warm in ihren Transport-käfig ein und wir fuhren nach Hause. Seltsamerweise begrüßte Moritz seine Maxi nicht... es sah fast so aus, als ob er Abstand halten würde. Schien er etwas zu ahnen?

Dann die Katastrophe... Maxi, die kleine tapfere Maxi, starb etwa zwei Stunden später an Erschöpfung.

Noch heute mache ich mir erbitterte Vorwürfe, warum ich in dieser Nacht nicht hartnäckiger war. Vielleicht bin ich einfach zu gut erzogen oder hatte zuviel Respekt vor dem "Nein, in diesem speziellen Fall kann ich Ihnen leider nicht helfen..."

Heute würde ich keine Rücksicht mehr nehmen. Auf keinen Tierarzt, auf keinen Feiertag, auf keine Uhrzeit!

Das war ich Maxi,  meiner kleinen Maus, schuldig - sie wird für mich unvergessen bleiben. Alle Selbstvorwürfe machen sie nicht wieder lebendig, doch ich möchte mit dieser traurigen Geschichte daran appellieren, dass niemand den gleichen Fehler macht wie ich... denn das eigentlich Unheil begann mit dem Aufhängen eines Nistkastens!

Ein unten offenes Nagerhaus hätte meine Kleine vielleicht davon abgehalten, in geschützter Umgebung Eier legen zu wollen...