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Das "Phänomen Vollmond" ist so ziemlich das Verrückteste, was ich mit meinen Kathis bisher erlebt habe.


Chronologischer Rückblick:

März 1998:
Einzug meiner Kathis...
Nov. 2002: Ludwig besucht mich zum ersten Mal...
Frühjahr 2003: Ludwig und ich sind ein Paar...
Sommer 2003: Moritz spielt verrückt... und das immer an Vollmond...
November 2003: Hilfesuche bei Siggi im Forum... lest selbst...

Mein Bericht in Siggis Forum sollte nicht der einzige dieser Art bleiben. Immer wieder schrieb ich ins Forum und fragte nach Rat. Allerdings kannte nur ich dieses Phänomen. Kein anderer Kathihalter hat mir je von einem ähnlichen Verhalten seiner Katharinasittiche berichtet.

Die Vermutungen, dass es sich bei Maxi und Moritz möglicherweise um zwei Hähne handeln könnte, bestätigten sich nicht. Ich habe meine Kathis nie auf ihre DNA testen lassen, dass sie Hahn und Henne waren, sagte mir einfach mein Bauchgefühl und andere typische Verhaltensweisen. Moritz war ein stolzer Kathihahn par excellence und Maxi eine kleine Kathihenne, wie sie später beweisen sollte.

Aber nun noch mal zurück zum Vollmond...

Als Ludwig und ich uns einige Monate kannten, legte Moritz plötzlich ein merkwürdiges Verhalten an den Tag. Er war von einem Tag auf den anderen auffällig zutraulich, flog zu uns auf die Couch oder an den Tisch... es schien so, als ob er immer bei uns sein wollte. Maxi, die ihm logischerweise nach-flog, wurde von Moritz mit heftigen Schnabelhieben vertrieben.

Ich konnte nicht verstehen, was aus meinen Schmusekathis geworden war. Es schien so, als ob sich Moritz plötzlich in mich "verliebt" hätte und eifer-süchtig auf meinen Partner war. Er war total narrisch mit mir, wenn er mich sah... er balzte mich an... und vertrieb sein Weibchen...

Dabei griff er meinen Partner jedoch nie an. Er war nur aggressiv seinem Weibchen gegenüber. Dafür schnurrte und gluckste er mit mir. Er trötete und flötete mit mir, er himmelte mich an. (Trix aus der Schweiz hat diese Töne mal am Telefon gehört und gesagt, dass sie sowas noch nie vorher gehört hätte. Liebessäuseln nur für Moni... unglaublich!)

Maxi hatte in dieser Zeit schwer unter Moritz zu leiden. Sie war ja im Ver-gleich nur ein kleiner Pieps und konnte sich nicht wehren. Moritz jagte sie oft durch den Käfig und biss nach ihr. Oft quiekte sie panisch auf, wenn er sich nur bewegte.

Ich war verzweifelt, denn ich erkannte meinen "Dicken" nicht wieder und hätte ihm manches Mal den Hals umdrehen können, wenn er auf die kleine Maxi losging. Natürlich nur symbolisch. Stattdessen versuchte ich es mit Bachblüten, kaufte eine Entspannungs-CD von Joe Bodemann "Musik für Tiere" (in dem Fall für Papageien und Sittiche) und hatte Schiss vor jedem Vollmond.

Dass sich die Attacken von Moritz immer nur an Vollmond ereigneten, stell-te ich fest, als ich irgendwann begann, Tagebuch zu führen. Drei, vier Tage vor Vollmond war Ramba-Zamba angesagt, doch sobald der blöde Vollmond vorüber war, war auch der Spuk vorbei. Dann war wieder Flitterwochen-stimmung zwischen den beiden...

Nach ein paar Monaten ließ sich auch Maxi nichts mehr gefallen. Sie drehte den Spieß rum und griff plötzlich den Dicken an. Moritz war geschockt...das hatte er von der ängstlichen Maxi nicht erwartet und mutierte selbst zum Schisser... jetzt war er es, der panisch quiekte, wenn Maxi auf ihn losging.

Ludwig und ich trauten uns manchmal nicht aus dem Haus (besonders, wenn der Vollmond auf ein Wochenende fiel). Unter der Woche fuhr ich oft in der Mittagspause nach Hause, um nach den beiden Streithähnen zu sehen.

Es war aber nicht so, dass Moritz zu Maxi nur garstig war, wenn ich im Zimmer war... mit mir hatte das gar nichts zu tun... er war ein Scheusal, aber nur bei Vollmond. In der übrigen Zeit war er zwar auch hinter mir her, aber dann hatte er nichts dagegen, wenn Maxi mit von der Partie war.

Es war schwer zu begreifen, was in den kleinen Köpfen vor sich ging.

Aber wer weiß... Unter uns Federlosen gibt es ja auch unzählige, die unter dem Vollmond leiden, sei es durch aggressives Verhalten, Streitsüchtigkeit(!), Empfindlichkeit oder Schlafstörungen. Warum sollte es nicht auch einen kleinen Katharinasittich treffen?

Die Mondsüchtigkeit hatte allmählich ein Ende, als Maxi begann, auf dem Käfigboden herumzuwuseln und sich in den Ecken herumzudrücken. Es sah so aus, als ob sie nach einem Nistplatz suchen würde. Wir kauften einen Nistkasten und erstanden - da der alte Käfig jetzt zu klein war - kurz darauf die "Villa" rusticana und richteten sie zünftig ein.

Das tragische Ende kennt ihr... Maxi starb wenige Wochen später an Legenot.

Heute glaube ich, dass ihre Absicht, nach 6 1/2 Jahren plötzlich doch noch "Mutter" zu werden, ihr "letzter Versuch" war, ihren untreuen Männe zurück-zugewinnen.

Ich habe oft gerätselt, warum es in all den Jahren vorher nie Zeichen für eine Brutstimmung gegeben hatte (sie haben schamlos überall ge******, aber Maxi machte nie Anstalten, brüten zu wollen.

Vollmondstimmung hat es danach bei Moritz nie mehr gegeben. Der Dicke  liebt seinen Sammy heiß und innig und himmelt mich trotzdem weiterhin an. Sammy nimmt es ihm nicht übel... deswegen funktioniert es zwischen den beiden auch so gut.

                                            ***

Es würde mich brennend interessieren, ob einer meiner lieben Leser ähnliche Beobachtungen gemacht hat. Dass Tiere eifersüchtig auf einen neuen Part-ner ihres Halters reagieren können, ist mir bekannt und durchaus verständ-lich.

Ich verstehe nur nicht, warum immer nur an Vollmond...

Bitte schreibt mir, ob ihr dieses kuriose Verhalten kennt und wie ihr damit umgegangen seid.

Bin riesig gespannt, ob sich jemand meldet!

Liebe Grüße,
eure Moni