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Ursprünglich wollte ich nur Schmunzel-Geschichten aus dem Kathiparadies erzählen, aber ich denke, das gehört auch dazu...

                                            ***

Traurig, wenn "Tierliebe" so enden muss...

Was habe ich angestellt, dass ich hier leben muss?Mir hat es das Herz zerissen, als der kleine Graupapagei (offensichtlich an Menschen gewöhnt) den Kopf durch das Gitter seines dunklen Geheges zwängte, um von mir den Schnabel gekrault zu bekommen. Eigentlich hatte ich mich auf den Ausflug in den Vo-gelpark, der ein Altersruhesitz für Sittiche und Papageien ist, sehr gefreut, bin aber mit gemischten Gefühlen nach Hause gefahren. Die Eindrücke gingen mir nicht mehr aus dem Kopf und auf dem heimweg habe ich mich gefragt, ob es überhaupt richtig ist, Vögel zu halten. Und dabei ist die Vogelhaltung so ein wunderbares Hobby...

Schließlich habe ich ja selbst zwei grüne Kacker...

Hat "tierlieb" zu sein überhaupt etwas mit dem Besitz eines Tieres, eines Vogels, zu tun?

Wenn ich mich befrage, würde ich schon sagen, dass ich "tierlieb" bin...
ich bin eine Vogelverrückte. Als Kind habe ich alle möglichen Viecher nach Hause geschleppt, aber irgendwann hat sich dann die Liebe zu den Vögeln herauskristallisiert.

Dabei faszinieren mich Papageien und Sittiche ganz besonders, doch auch die "Schwarzen", die Rabenvögel, ziehen mich in ihren Bann.

Faszination hin, Faszination her... muss ich sie deshalb gleich "besitzen" wollen?

Ein schwieriges Thema...

Bereits vor Jahren hatte ich entschieden, nie wieder einen Vogel halten zu wollen und bin trotzdem rückfällig geworden, als ich 1998 zwei kleine grüne Katharinasittiche in einer Zoohandlung sitzen sah...

Bin ich jetzt gleich "tierlieb", nur weil ich sie gekauft habe?

Wie definiere ich "Tierliebe" für mich selbst?

Tierliebe bedeutet für mich persönlich, Achtung und Respekt vor einem Tier zu haben, es in seinen Bedürfnissen nicht zu beschränken und ihm nicht den menschlichen Willen aufzwängen zu wollen.

Aber dann dürfte niemand mehr ein Tier geschweige denn einen Vogel als Haustier halten. Ich übrigens auch nicht!

Über eines muss man sich bei der Anschaffung im Klaren sein: Kein anderes Tier beschneidet man durch den Kauf bzw. die Haltung mehr in seiner Frei-heit als einen Vogel. Man nennt Vögel nicht umsonst die Herren der Lüfte...

Trotzdem... auch wenn es für mich ein absolutes Muss ist, meinen beiden Kathis soviel Freiheit sprich Freiflug wie möglich zu geben, es bleibt wie es ist - sie sind nun mal nicht vogelfrei...

Hm... wirklich ein schwieriges Thema...

Ludwig, der nicht nur mein Ehemann, sondern auch Berater und Freund in allen Lebenslagen ist, sagte neulich am Frühstückstisch, als wir mal wieder über das Thema "artgerechte bzw. akzeptable Vogelhaltung" diskutierten,
zu mir: "Man kann es drehen, wie man will, es gibt keine Alternative für Freiheit". Er hat ja so Recht...

Bei seiner Aussage musste ich ganz schön schlucken, denn trotz all meiner Bemühungen weiß ich, dass ich mir selbst widerspreche. Schließlich hab ich die zwei Piepse, als ich sie in dem Zooladen gesehen habe, mitgenommen, sie in eine Drei-Zimmer-Dachgeschosswohnung verschleppt und aus ihnen echte Wohnzimmerkathis gemacht. Von "es in seinen Bedürfnissen nicht zu beschränken" kann ja wohl keine Rede sein, oder?

Schönes Vorbild, was?

Ja, da hab ich mich wirklich in ein schwieriges Thema hineinmanövriert und muss schauen, wie ich da heil wieder 'rauskomme. Wahrscheinlich gar nicht. Denn wie gesagt, es gibt keine Alternative für Freiheit...

Doch eines ist sicher, ich liebe diese beiden Vogis, ich liebe sie von ganzem Herzen. Sie haben zwar nie die Freiheit kennen gelernt, als freilebende, wild-geborene Katharinasittiche in den dichten Baumkronen eines Regenwaldes herum zu turnen, doch sie haben die Narrenfreiheit, uns Federlose nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen.

Das Thema Tierliebe ist ein unendliches... ich könnte vieles in Frage stellen, angefangen bei mir... Als Vogelbesitzerin hänge ich mit drin.

Aus diesem Grund möchte ich jeden, der die Absicht hat, sich Vögel "anzuschaffen", eindringlich bitten, sich selbst zu prüfen, ob diese Absicht einer Passion, einer Leidenschaft für Vögel entspringt, ob er gewillt ist "Opfer" zu bringen (die aber für einen Vogelfreund keine wirklichen Opfer sind) oder ob es ihm nur um das "Besitzenwollen" geht.

Was vielen Menschen vielleicht gar nicht bewusst ist:

Mit dem Kauf eines Tieres übernimmt man die Verantwortung für dessen Leben. Gerade bei Papageien kann das eine Verantwortung für Jahrzehnte sein!

Dieses wunderbare Zitat habe ich auf der Website von Vögel in Not e. V. entdeckt, besser könnte man es nicht beschreiben: 

                       Du bist zeitlebens für das verantwortlich,
                       was du dir vertraut gemacht hast.

                  (aus "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint Exupéry)

Schön, nicht wahr?

Ich hab aber noch was auf dem Herzen, was ich ansprechen möchte...

...wie das so ist, mit uns Menschen: Wir machen uns etwas vertraut, und dann fangen wir an, es zu verändern... es zu formen...

Auch hier sehe ich den Menschen in seiner Verantwortung dem Tier gegen-über. Papageien... Amazonen... Sittiche... (leider auch Katharinasittiche) werden ganz gezielt in den abenteuerlichsten Farbschattierungen gezüch-tet. Zwangsverpaarungen wegen eines bestimmten Farbschlages sind ein-fach nicht mein Ding, denn die Natur bringt durch Vermischung selbst wun-derschöne Farbschläge hervor. Glückliche Küken von glücklichen Vogeleltern, die sich ihren Partner frei gewählt haben... ach, ich träume mal wieder...

Ich erkenne den Sinn einfach nicht, Vögel in neuen Farbkombinationen zu kreiiren.

Obwohl...

Wahrscheinlich ist mit einem "seltenfarbenen Vogel" mehr Profit zu machen denn es geht auch hier - ähnlich wie bei Handaufzuchten - mal wieder nur ums Geld. Dass dieser "seltene Vogel" möglicherweise anfälliger ist als seine Art-genossen bzw. nicht mehr fortpflanzungsfähig, (z. B. Hybriden = durch Kreuzung verschiedener Arten entstandener "Mischling") ist zweitrangig.

Es ist fraglich, diese überteuerten Züchtungen überhaupt zu kaufen... aber wahrscheinlich könnte ich, wenn ich den Platz hätte, so einen armen Vogel auch nicht in seiner Zoohandlung verschimmeln lassen, nur weil er keinen Abnehmer findet...

Das ist meine persönliche Einstellung zum Thema "Farben", ich möchte nie-manden angreifen, vielleicht bin da einfach etwas (über-)empfindlich...

Ich frage nur: Ist es richtig - und überhaupt nötig - Mutter Natur ins Hand-werk zu pfuschen? Warum erfreuen wir uns nicht an dem, was sie uns in ihrer Vielfalt bietet?

Aber Tiere haben nun mal keine Lobby. Der Mensch entscheidet... der Mensch bestimmt...

                                                ***

Auf dieser Seite werde ich meinen Gedanken immer wieder mal freien Lauf lassen, denn wie schon gesagt... dieses Thema ist ein unendliches...

Bis bald...
eure Moni

                                                ***