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Sagt jetzt bloß nicht, ihr hättet anders gehandelt!Natürlich kommt es in einem Schwarm unter Katharinasittichen wie bei allen anderen Vogel-arten auch immer wieder zu Eifersüchteleien und Auseinandersetzungen zwischen den Paaren...

Doch diese Art Eifersucht meine ich nicht.

Ich möchte hier von Maxi, der kleinen Kathihenne berichten, die ebenso wie ein Mensch eifersüchtig reagierte, als sich ihr abtrünniger Ehemann Moritz einer "anderen" zuwandte, nämlich mir, der Federlosen...

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Ihr erinnert euch? Als ich meinen Mann Ludwig kennenlernte, wurde Moritz, mein Kathihahn plötzlich auf mich aufmerksam.

Ich lebte mit meinen Kathis in trauter „Dreisamkeit", als Ende 2002 plötzlich ein Störenfried namens Ludwig auftauchte, der ab und zu zum Essen kam, auf der blauen Couch saß und irgendwann auch über Nacht blieb. Nach etwa fünf Monaten begann Moritz verrückt zu spielen und erhob „Anspruch" auf mich – plötzlich wollte er überall dort sein, wo ich war. Vielleicht ahnte er damals schon, dass Ludwig eine ernstzunehmende Konkurrenz war. Er ließ mich nicht mehr aus den Augen, gebärdete sich wie ein verliebter Gockel, rannte auf seinem Ast hin und her, wenn ich vor der Villa stand und balzte mich an. Wir ließen den kleinen Casanova gewähren und saßen fortan zu dritt auf der Couch.

Seltsamerweise zeigte er sich Ludwig gegenüber keinesfalls bösartig. Viel-mehr war er garstig zu seiner Maxi und vertrieb sie mit weit aufgerissenem Schnabel, nur weil sie auch bei uns sitzen wollte. Na ja, eigentlich wollte sie ja nur da sitzen, wo Moritz saß. Da muss er wohl was missverstanden haben *seufz*.

Aus den einzelnen Übergriffen wurden regelrechte Attacken und es gab er-bitterte Kämpfe zwischen den beiden... in dieser Zeit litt ich Höllenqualen. Was war nur aus meinen beiden verliebten Vogis geworden?

Die Kämpfe hielten ein paar Tage an... dann war der Spuk vorüber. Irgend-wann wiederholte sich das Ganze... die Regelmäßigkeit machte mich stutzig und ich begann, Tagebuch zu führen. Jetzt wunderte mich gar nichts mehr! Moritz war mondsüchtig!

Es war wirklich kurios, aber die Angriffe und Attacken auf Maxi ereigneten sich ausschließlich zur Vollmondzeit. Für einige Tage im Monat herrschte Chaos pur... und es war überhaupt nicht lustig, die beiden Vögel traurig und mit hängenden Köpfen - weit von einander entfernt - sitzen zu sehen, bis irgendwann einer nachgab, wieder den Anfang machte und den anderen zu kraulen begann.

Es war nicht immer Moritz, der mit den Streitigkeiten anfing, auch Maxi wurde grantig, wenn er mir schöne Augen machte. Das ging eines Tages sogar so weit, dass sie ihn nicht mehr in den Käfig ließ, als er zuvor mal wieder bei mir auf dem Sofa hockte. Sie rächte sich, in dem sie nach ihm hackte und spitze Schreie ausstieß... Moritz war völlig perplex... so hatte er seine Maxi noch nicht erlebt.

Erst als es dunkel war, durfte er wieder in den Käfig zurück.

Dieses Erlebnis war für mich unglaublich beeindruckend. Maxi reagierte tat-sächlich wie eine eifersüchtige Ehefrau, die ihrem abtrünnigen Ehemann die Koffer vor die Tür stellte... bzw. das Schloss der Haustüre austauschte.

Mit ihrem Verhalten beeindruckte Maxi nicht nur mich - sondern auch ihren Moritz. Es schien tatsächlich so, als ob ihr der Kragen geplatzt wäre und sie sich so Respekt verschaffen wollte.

Ganz nach dem Motto: Du musst dich entscheiden! Entweder die Federlose... oder ich!