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Nach ein paar Wochen Eingewöhnungszeit zeigten Maxi und Moritz, was
sie stimmlich zu bieten hatten. Es stellte sich heraus, dass die beiden Katharinasittiche gute Unterhalter waren.

Bald schon konnte ich ihre verschiedenen Laute einordnen.

Als Sammy nach Maxis Tod bei uns einzog, musste ich feststellen, dass er ganz andere Töne drauf hatte. Das resultierte wahrscheinlich daraus, dass er inmitten einer vielfältigen Sittich- und Papageienschar großgeworden war.

Alles in allem würde ich Katharinasittiche als ruhige und angenehme Haus-genossen bezeichnen, was aber nicht bedeutet, dass sie nicht auch richtig "aufdrehen" können.

(Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass es sich bei meinen Süßen bekanntlich nicht um Katharinasittiche handelt, die im Schwarm gehalten werden, sondern um ein einzelnes Paar!)

So, und nun versuche ich mal, euch zu beschreiben, wie ich die "Sprache" meiner Kathis gedeutet habe.

                                             ***

Dösen:
Wenn meine Kathis dösen und mit aufgepluschertem Kathibuckel zusammen-hocken, muss ich ziemlich die Ohren spitzen, um die leisen Knirschgeräusche zu hören. Dieses Knirschen und Knurpsen entsteht, wenn sie den Ober- und Unterschnabel aneinanderreiben.
Beim Dösen "keuchen" sie auch manchmal ganz merkwürdig und zwar immer im gleichen Rhythmus... sie schnalzen zweimal, dann atmen sie heftig aus. Es klingt ungefähr so: Tok tok... pfft... (Sorry, ich kann es nicht anders be-schreiben... Sammy hat dieses Geräusch zum ersten Mal gemacht, dann hat es Moritz übernommen. Ich war zuerst etwas erschrocken darüber, es hat sich beängstigend angehört, etwa soo, als ob Sammy keine Luft bekommen würde. Ich habe es im Kathiforum geschildert, es ist ein völlig normales Ge-räusch. Mir war es nur fremd, weil ich es von den Mondsüchtigen vorher nie gehört hatte.)

Brabbeln:
Sind die beiden allerdings in Plauderlaune, höre ich die goldigsten Töne, die man sich nur vorstellen kann: Sie glucksen und schnalzen und quieken und quietschen... Diese Laute möchte ich als "Glückslaute" bezeichnen, man spürt förmlich, wie wohl sie sich fühlen *freu*.

Erzählen:
Es kann schon mal vorkommen, dass sie sich beim Rumbrabbeln so richtig reinsteigern und immer lauter werden... dann quäken und tröten sie um die Wette. Es hört sich total witzig an, wenn einer den anderen übertrumpfen will. Einen kleinen Nachteil gibt es jedoch... sie erzählen nämlich nicht im gleichen Rhythmus *grins*. Während Moritz trötet, quäkt Sammy... und umgekehrt.

Rufen:
Richtig laut wird es, wenn sich die zwei aus den Augen verlieren. Wenn Sammy nach Moritz ruft oder umgekehrt, fallen einem die Ohren ab. Der Ruflaut der Katharinasittiche ist unheimlich laut. Zwei Kathis sind dann gerade noch erträglich... aber wie mag das nur bei einer Kathi-Horde klingen?

Freude:
Wenn sich die die beiden "wiederfinden", begrüßen sie sich mit einem lauten kurzen Quieken. Und dann wird geschnurrt, was das Zeug hält. Manchmal denke ich, ich habe da zwei kleine grüne Katerchen auf dem Ast hocken und keine Kathis... naja, Katzen und Kathis... klingt ja fast ähnlich *grins*

Locken:
Die Lockrufe höre ich zu gerne. Wenn einer der beiden was Tolles entdeckt hat (zum Beispiel, wenn Frauchen ein neues Blockhaus zum Verstecken angeschleppt hat), teilt er es dem anderen durch zartes Fiepen mit. Dann wird das tolle neue Ding von beiden mit leisem Fiepen untersucht. Und wenn sie es dann für "supertoll" befinden, kennt das Fiepen kein Ende mehr.

Betteln:
Wenn Moritz "bettelt", weil er irgendein Leckerli auf unserem Teller entdeckt hat (ja, das tut er wirklich), fiept er ebenfalls wie ein junger Hund. Dieses Verhalten hat eine gewisse Komik... aber ich darf ihm da nicht nachgeben. Wir wollen das "Re-Animalisierungs-Programm" ja nicht vergessen, gelle?

Liebe machen:
Also... wie soll ich das beschreiben? Ehrlich, ich kann es nicht... Aber ich glaube, dass jeder, der diese Geräusche hört, weiß, dass da zwei Kathis in einander verwurschtelt sind *grins*

Unmut:
Unmut kenne ich so gut wie gar nicht von meinen beiden Jungs. Bei Maxi und Moritz sah das ganz anders aus. Obwohl wildfarben, waren sich die beiden bekanntlich nicht immer "grün"... ha ha. Wenn die kleine Maxi dem dicken Moritz im Weg rumstand oder am Freßnapf saß und er hin wollte, vertrieb er sie mit einem unmutigen Knurren.

Streiten:
Auch das Streiten ist meinen zwei Jungs (fast) völlig fremd. Maxi und Moritz lieferten sich allerdings zu Vollmondzeiten oft heftige Auseinandersetzungen. Es gab richtige Schnabelkämpfe, wobei beide hochaufgerichtet (einer wollte größer sein als der andere!) lautstark zeterten.

                                              ***

Wenn ihr Katharinasittiche mal in Aktion hören wollt, empfehle ich euch, mal hier reinzuhören. Siggi hat sich die unglaubliche Mühe gemacht, die einzel-nen Lautäußerungen ihrer Kathis aufzuzeichnen. Siggi, danke! Weltklasse!

                                              ***

So, und jetzt möchte ich nochmal auf die Überschrift "Kathianisch - ein paar Brocken spreche ich auch" zurückkommen.

Ich muss zugeben, dass ich getrickst habe und mir ein paar dieser Laute "angeeignet" habe, um mit meinen zwei Süßen zu kommunizieren. Die beiden fahren sowieso total auf meine Stimme ab. Und irgendwann hab ich mir gedacht, warum nicht auch mal ihre Sprache, also "Kathianisch" sprechen?

Seitdem schnurre und fiepe ich mit meinen Jungs um die Wette. Auch das tok tok... pffft... beherrsche ich... dann dösen wir zu dritt ;-)

Ich begrüße sie morgens, ich verabschiede mich von ihnen, wenn ich zur Arbeit gehe, dann begrüße ich sie wieder, wenn ich heimkomme und bringe sie auch abends in Bettchen (d. h. ich warte, bis sie in ihrem Schlafhaus sitzen, bevor ich das Licht ausmache). Die jeweiligen Handlungen unter-streiche ich mit den dazugehörigen Worten... und schnurre dabei *grins*. Es ist für mich das Größte, wenn meine beiden Jungs laut zurückschnurren. Dann fühlen wir uns zusammen wohl. Oft kommt einer von beiden angeflo-gen (oder alle beide), setzt sich ganz nah zu mir und fängt an zu schnurren. Dieses Verhalten ist für mich unglaublich.

Ja, und wenn ich ihnen etwas schmackhaft machen will (wie zum Beispiel das neue Hirsehaus oder das Blockhaus), dann fiepe ich leise. Sie sind dann längst nicht so zurückhaltend und untersuchen das unbekannte neue Ding sofort, weil Frauchen es so "toll" findet. Früher hat es oft Tage gedauert, bis die Kathis sich an irgendetwas Neues herangetraut haben. Meistens haben sie einen großen Bogen darum gemacht und es ängstlich beäugt. Für eine "ungeduldige" Löwefrau wie mich ist das Warten natürlich schrecklich... daher habe ich ein bisschen nachgeholfen... es schadet ja keinem *grins*

Ganz schön verrückt, was?

Aber ich hab's euch ja gleich gesagt: "Wie der Herr, so's G'scherr"... naja, in diesem Fall müsste es wohl heißen: "Wie's G'scherr, so der Herr!"